War eine Zigarette Schuld an einem Absturz 2016? | FLUG REVUE

2022-05-14 05:31:28 By : Mr. Kunka Luo

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Neue Ermittlungsergebnisse könnten einen Absturz von 2016 über dem Mittelmeer erklären, zu dem bisher kein Endergebnis vorliegt. Demnach könnte sich im Cockpit der A320 eine Zigarette des Copiloten an Sauerstoff aus dessen offen stehendem Notsauerstoffbehälter entzündet haben und einen Brand im Cockpit ausgelöst haben, der schließlich zum Kontrollverlust und Absturz führte.

Die neuen Ermittlungsergebnisse stammen aus einem vertraulichen Bericht der französischen Flugunfalluntersuchungsbehörde BEA. Sie wurden erstmals von der italienischen Tageszeitung "Corriere della Sera" gemeldet.

Es geht um einen Absturz von Egypt Air Flug MS804 von Paris nach Kairo von 2016. Damals war das Flugzeug nachts über dem Mittelmeer mit allen 66 Insassen abgestürzt. Bislang war ein Anschlag als Absturzursache vermutet worden. Ein Endbericht liegt aber noch nicht vor.

Nach den neuen Informationen gilt nun aber das Austreten von Sauerstoff im Cockpit und ein dadurch entstandener Brand als Unglücksursache. Dies gehe aus einem 134-seitigen BEA-Bericht hervor, den die Tageszeitung habe einsehen können. Die Akte sei auch bei einem Pariser Berufungsgericht bekannt, das wegen "Totschlags" im Falle von 12 mitreisenden Italienern ermittele, so der "Corriere della Sera".

Der Funkkontakt zu Flug MS804 war am 18. Mai um 2.27 Uhr verloren gegangen, als sich das Flugzeug bei der griechischen Flugsicherung abmeldete. Um 2.34 Uhr ging auch der Radarkontakt verloren. Zuvor wurden starke Kurswechsel nach links und rechts registriert. Außerdem sollen in rascher Folge sieben Störungsmeldungen für Probleme mit den Vereisungs-Sensoren, Cockpitfenstern, Rauch im vorderen WC und im Avionikraum unter dem Cockpit und für weitere Systemstörungen ausgelöst worden sein.

Nach Auswertung der beiden Black Boxes kommen die Ermittler nun zum Ergebnis, das zischende Geräusche, die das Mikrofon in der Notsauerstoffmaske des Copiloten aufzeichnete, ein Austreten dieses Gases belegten. Die Maske war kurz zuvor, bei einer Wartung am 16. Mai, ausgetauscht worden und, so die Vermutung, mit dem Hahn in der offenen Stellung "Notsauerstoff", statt der Normalstellung, vergessen worden. Dadurch sei Sauerstoff ins Cockpit gelangt, der sich an einer Zigarette des Copiloten entzündet habe und zu einem starken Brand geführt habe. Das Rauchen im Cockpit war damals bei Egypt Air erlaubt und üblich. Im Unglücksflugzeug was sogar der Cockpitaschenbecher "wegen starker Abnutzung" gegen einen neuen Aschenbecher ausgetauscht worden.

Ägypten hatte nach dem Absturz gemeldet, am Wrack Spuren von Sprengstoff gefunden zu haben. Diese Theorie einer Explosion lässt sich anhand der Wrackteile aber, jedenfalls laut französischer BEA, nicht belegen. Aus der neuen Untersuchung soll auch hervor gehen, dass die Crew sehr müde war und mehrfach gähnte. Über ihre Müdigkeit hätten die Piloten auch miteinander gesprochen. Die vorherigen Ruhezeiten seien aber eingehalten worden, so die Ermittler. Unklar ist bisher, ob das neue Dokument nun doch zur Erstellung eines Abschlussberichts führt und ob sich Ägypten und Frankreich jetzt über die Unglücksursache einig werden.

Statt zu starten, kam Tibet Airlines-Flug TV9833 von der Runway ab.

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